Trocken, aber nicht alarmierend

Nicht nur Mensch und Tier leiden unter der anhaltenden Hitze. Die damit
verbundene Trockenheit hinterlässt auch in der Vegetation ihre Spuren. So sterben
in den Wäldern der Region Basel und im Seeland zahlreiche Bäume ab; betroffen
sind vor allem Buchen und Fichten.

In der Region Thun sieht es diesbezüglich weit weniger dramatisch aus. «Es ist zwar
auch hier sehr trocken», sagt Martin Städeli, Bereichsleiter Waldwirtschaft bei der
Waldabteilung Voralpen im kantonalen Amt für Wald, nach Rücksprachen mit den
Förstern von Thun, Wattenwil und Sigriswil.

«Im Seeland sehen die Buchen stellenweise bereits aus wie im Herbst. Das ist hier
aber noch nicht der Fall, weil etwas mehr Niederschlag gefallen ist als im
Mittelland.» Es gebe bloss an einigen Orten geringfügige Verfärbungen der Blätter,
die sonst erst etwa Ende August aufträten.

Dass viele Bäche weniger Wasser führen als sonst, macht den Fischen zu schaffen,
insbesondere den Bachforellen. Durch die höhere Wassertemperatur enthält es
weniger Sauerstoff, was für die Fische tödlich enden kann. In vielen Gewässern in derSchweiz hat es bereits Notabfischungen gegeben.

In der Region Thun sieht es auch diesbezüglich besser aus. «Es mussten bisher nur
an einzelnen Gewässerabschnitten Notabfischungen durchgeführt werden, so in der
kleinen Zulg im Eriz, in der Kleinen Zulg oder im Einzugsgebiet der Gürbe im
Tannhölzligraben», teilte Fischereiinspektor Thomas Vuille mit.
Genug Trinkwasser

Keine Probleme gibt es in der Region Thun auch mit dem Trinkwasser. «Wenn wir
mal kein Wasser mehr haben sollten, haben alle anderen schon lange keines mehr.
Schliesslich haben wir in den vergangenen Jahren Millionen in die
Versorgungssicherheit investiert», sagt Jürg Hauert aus Uttigen, Sekretär des
Gemeindeverbands Blattenheid, der 23 Gemeinden mit Trinkwasser beliefert.
Probleme gebe es jeweils bloss am Abend, wenn die Rasenbewässerungsanlagen auf Hochtouren laufen.

«Bis vor kurzem konnten wir die Nachfrage auch in diesen Spitzenzeiten mit dem
Wasser aus unseren Quellen befriedigen. Nun brauchen wir zusätzliches
Grundwasser, das wir von der Waret beziehen.» Die Waret AG (Wasserversorgung
Region Thun) bezweckt, die Region Thun sicher, ausreichend und wirtschaftlich mit
qualitativ einwandfreiem Trink-, Brauch- und Löschwasser zu versorgen. Aktionäre
sind die Gemeinden Heimberg, Hilterfingen sowie die Netzulg AG, die Energie Thun
AG und die Wasserversorgung Gemeindeverband Blattenheid.

Thuns Regierungsstatthalter Marc Fritschi bewilligt die Feuerwerke am 1. August auf
dem Thunersee vor Gunten, vor Oberhofen und vor Hilterfingen. Wegen der
anhaltenden Trockenheit gilt das Feuer- und Feuerwerksverbot im Wald und in
Waldesnähe im Berner Jura, im Mittelland sowie in den Voralpen aber weiterhin.
Im Verwaltungskreis Obersimmental-Saanen gilt neu ebenfalls ein Feuer- und
Feuerwerksverbot im Wald und in Waldesnähe sowie ein Verbot von Feuerwerk und
1.-August-Feuern. (Thuner Tagblatt)
Erstellt: 31.07.2018, 11:44 Uhr