Die meisten Quellen sprudeln kräftig

Die meisten Quellen sprudeln kräftig | BZ Berner Oberländer

Der Schnee und die Regenfälle der letzten Wochen haben an der Trinkwasserfront in der Region Thun für Entspannung gesorgt.

Freitag 21. Juni 2019 10:39 von Marc Imboden, (Berner Zeitung)

Die meisten Quellen sprudeln kräftig

Nächste Woche soll es wieder richtig warm werden mit Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke, und einen brutal heissen Rekordsommer glauben verschiedene Meteorologen voraussagen zu können. Das weckt Erinnerungen an das vergangene Jahr mit seiner Hitzewelle. Wochenlang kein Regen, braune Wiesen, abgestorbene Bäume und Trinkwasserreserven, die an vielen Orten fast auf null zurückgingen. Da liegt die Frage nahe: Wie steht es zurzeit um die Trinkwasserreserven in der Region Thun?

Auf Hochtouren laufen die Quellen der Wasserversorgung Blattenheid. «Sie geben zurzeit fast 9000 Liter pro Minute», sagt Jürg Hauert, Sekretär des Gemeindeverbandes, der 17 Gemeinden in der Region Thun beziehungsweise mehr als 23000 Personen versorgt. Das sei mehr, als zu den Verbrauchern transportiert werden könne, weshalb der Überlauf in natürliche Gewässer abgeleitet werde, führte Hauert aus.

«In den Bergen liegt noch so viel Schnee wie sonst nie Mitte Juni.»Jürg Hauert Sekretär Wasserversorgung Blattenheid

Hinzu kommt, dass Blattenheid-Wasser auch an Gemeinden weitergeleitet wird, die nicht zum Verband gehören, etwa nach Thun. An der Leistung der Blattenheidquellen wird sich nächstens auch nichts ändern, wie Hauert ausführte: «In den Bergen liegt noch so viel Schnee wie sonst nie Mitte Juni.»

Wasser im Überfluss

Grosse Probleme mit der Trinkwasserversorgung hatte im heissen Sommer 2018 die Gemeinde Sigriswil. «Wir haben zurzeit wieder Wasser im Überfluss», sagt Brunnenmeister Heinz Kämpf. Die Quellen hätten sich erholt, vor allem die Quelle Teuffengraben im Gebiet Meiersmaad, die im letzten Jahr kaum noch Wasser führte. Wie die Situation sich weiter entwickeln werde, sei indes noch nicht abzuschätzen.

Prekär war die Lage letztes Jahr auch in Linden. Wegen des trockenen Sommers ging der Gemeinde das Trinkwasser beinahe aus, und sie rief die Bürger auf, Wasser zu sparen. «Die Versorgung hat sich inzwischen gebessert, es gibt eine gewisse Entspannung», sagt Brunnenmeister Marcel Moser. Doch von einem zu viel wie bei den Blattenheidquellen könne keine Rede sein.

«Wie sich die Lage präsentieren wird, wenn in den nächsten beiden Monaten kein Regen fallen sollte, kann ich aber nicht abschätzen.» Zur besseren Versorgung der Gemeinde mit Wasser ist eine neue Verbindungsleitung zum Reservoir Schwand in Oberdiessbach geplant. An der Gemeindeversammlung wurde ein Kredit über 1,3 Millionen Franken bewilligt.

Quelle: Berner Zeitung